Der Text hat zwar keine Bedeutung, besitzt aber eine lange Geschichte. Dieser Blindtext wird seit mehreren Jahrhunderten von Setzern verwendet, um die charakteristischen Eigenheiten von Schriftarten zu zeigen. Er kommt zur Anwendung, weil die Verteilung der Buchstaben und der Wortlängen des Texts die Stärke, das Erscheinungsbild und andere wichtige Merkmale der jeweiligen Schriftart bestmöglich wiedergeben.
In einer Ausgabe der Zeitschrift „Before & After“ von 1994 wird der Text „Lorem ipsum …“ auf eine Passage des Texts de Finibus Bonorum et Malorum, einer Abhandlung über Ethiktheorie von Cicero (45 v. Chr.), zurückgeführt, da der Text eine zufällig aneinandergereihte Folge von Wörtern aus dieser Abhandlung Ciceros enthält. Die Passage „Lorem ipsum …“ stammt aus folgendem Text: „Neque porro quisquam est qui dolorem ipsum quia dolor sit amet, consectetur, adipisci velit …“. Dieser lässt sich wie folgt übersetzen: Es gibt niemanden, der den Schmerz selbst liebt, der ihn sucht und haben will, einfach, weil es Schmerz ist.“
Im 16. Jahrhundert passte ein Setzer den Text von Cicero an, um eine Seite mit Mustertext zu entwickeln. Seitdem wird dieser, an das Lateinische angelehnte Text in der Druckindustrie standardmäßig für Blind- oder Mustertext verwendet. Vor dem Zeitalter des computergestützten Publizierens mussten Grafikdesigner Layoutmuster erstellen, indem Sie Wellenlinien einfügten, um die Position von Text im Layout anzuzeigen. Seitdem es mit dem Text „Lorem ipsum“ vorbedruckte, selbstklebende Folien gibt, lässt sich nun realistischer anzeigen, wo Text auf einer Seite erscheinen soll.